Der 1996 geborene serbische Komponist Igor Andrić erlangt in einem beneidenswerten Tempo internationale Anerkennung. Seine Musik wurde bei Festivals und Konzerten in Serbien, Frankreich, Deutschland, Russland, Bulgarien, Bosnien und Herzegowina, Italien, Hongkong und Zypern präsentiert. Er studierte unter der Leitung der geschätzten Prof. Isidora Žebeljan an der Musikfakultät in Belgrad, wo er derzeit promoviert und auch unterrichtet. Die kürzliche Weltpremiere seiner innovativen Komposition "Triple Goddess", die er für das Projekt Sound of Change geschrieben hat, zeigte seine eine Verbindung mit der balkanischen Tradition, aber gleichzeitig mit einem zeitgenössischen Geistsowie die historische Erstaufführung des Werks durch das Ljubljana International Orchester.
Ein Wort vom Komponisten
"Für Triple Goddess habe ich mich darauf konzentriert, orchestrale Klänge zu finden, die die Klänge der Natur und die Synergie des Menschen mit ihr darstellen.
Zusätzlich zum heidnischen Leitmotiv, das ich für den Namen des Stücks gewählt habe, erzeugt auch das Musikmaterial einen Klang, der an heidnische Klänge erinnert und mit heidnischen Glaubensvorstellungen verbuinden ist. Der erste Satz strebt nach Frieden und Spiritualität, aber gleichzeitig deuten bestimmte Punkte des Satzes auf einen Friedensbruch hin und geben in gewisser Weise einen Vorgeschmack auf die Ereignisse der nächsten beiden Sätze. Wenn der erste Teil dazu tendiert, Jungfrauen auf der Grundlage eines friedlichen und ruhigen Klangs darzustellen, bringt der zweite Teil Veränderungen in Bezug auf die Atmosphäre, aber auch Veränderungen im musikalischen Fluss mit sich, was auch beim Leben im Einklang mit der Natur passiert. Der letzte Teil des zweiten Satzes ist den solistischen Holzbläsern anvertraut, welche den Klang alter Holzflöten wiedergeben.
Gegen Ende nähert sich die Stimmung mit ihrer Melodie und dem Einklang dem Beginn des dritten Satzes an. Die Heterophonie, was weitverbreitet ist in der Tradition unserer (Balkan-)Regionen, war die Inspiration für den letzten Satz dieses Stücks. Am weitesten verbreitet war sie in den Bergregionen, wo sie hauptsächlich von älteren Frauen gesungen wurde, daher musikalische Material, das dem Werk seinen Namen gibt. Mit dieser Komposition möchte ich das Bewusstsein für die Präsenz der weiblichen Figur als göttliche Figur wie im Glauben antiker Menschen wecken. Dieser Glaube ist im Laufe der Jahrhunderte vernachlässigt worden, und das Gleichgewicht ist durch die ständige Betonung der männlichen Figur als göttlich aus dem Gleichgewicht geraten. Mein Gedanke war es, den christlichen Gott, der durch die Abbildungen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes repräsentieret wird, mit der dreifachen Göttin zu vergleichen.